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Interview: Stefanie Milcke von Gastro-MIS

Von: Christian JansenChristian Jansen
Letztes Update 24.07.2023 Lesezeit 4:00 Min.

Stefanie Milcke, Leitung Marketing & Sales von Gastro-MIS GmbH | Bild: Gastro-MIS

Frau Milcke, können Sie unseren Lesern kurz erklären, was die Gastro-MIS genau macht?

Ja, gerne. Gastro-MIS gilt als einer der führenden Spezialisten für Software- und Servicelösungen im Bereich ERP für Gastronomie und Hotellerie in Deutschland. Das klingt sehr abstrakt, ich weiß. Im Grunde bieten wir Gastronomen die technische Basis für eine digitale Unternehmenssteuerung.

Zusätzlich sind wir anerkannter Experte für technische Sicherheitseinrichtungen (TSE) und liefern die offizielle Prüfsoftware für alle Betriebsprüfer.

Warum sollten sich Gastronomen für Sie entscheiden? Welche Probleme lösen Sie konkret?

80% der neu eröffneten Restaurants überleben nicht einmal das 5. Jahr. Warum? Weil sie ihre Finanzen nicht im Griff haben! Das ist nach wie vor das größte Problem der Branche. Gastronom ist man aus Leidenschaft für das Bewirten von Menschen und nicht (oder selten), weil man ein guter Geschäftsmann ist. Unser Erfolgsrezept ist deshalb ein Rundum-Sorglos-Paket, das es den Gastronomen erlaubt, sich auf ihre Kernkompetenzen zu fokussieren. Mithilfe von Digitalisierung und vor allem Automatisierung übernehmen wir den Rest.

Das Herz unseres Systems war lange Zeit die Kasse als zentrales Bedienelement für das Personal. In den letzten Jahren aber auch insbesondere in den letzten Monaten hat sich dies rasant in Richtung Multikanal-Bestellsteuerung verschoben. Heute dient Amadeus360 als die zentrale Schnittstelle im Betrieb, die alle Prozesse miteinander verbindet. Egal, woher das Bestellsignal kommt – im Lokal vom Kellner oder dem Gast selbst per Selfordering, dem Straßenverkaufsschalter, online aus der digitalen Speisekarte oder von Schnittstellen wie Lieferando – Amadeus360 leitet zuverlässig alle Folgeschritte ein, von der Bonierung in der manipulationssicheren Kasse mit TSE und Bon über die Produktion und Arbeitsteilung in der Küche bis hin zu sämtlichen GoBD-konformen Buchhaltungs- und Controlling-Funktionen. Alles geht automatisch seinen Gang.

Amadeus360 zeichnet sich dabei vor allem durch seinen modularen Aufbau aus, der sich flexibel jedem Bedarf anpasst. In der Regel beginnen unsere Kunden mit einzelnen Komponenten wie Kasse und Kassenbuch oder Kasse und unserem automatischen Onlineshop. Sobald sie merken, wie viel Zeit und damit Geld sie durch unsere hocheffizienten Prozesse sparen, weiten sie ihre Modul-Buchungen sehr schnell aus.

Was können Sie denn besser als die Konkurrenz?

Ganz einfach: Wir vereinen das Beste aus allen Welten der Unternehmenssteuerung für die Gastronomie. Seit die erste Registrierkasse im 19. Jahrhundert erfunden wurde, hat sich unfassbar viel getan. Was als Werkzeug zur Kontrolle für diebische Angestellte begann, ist heute ein digitaler Erfolgsmanager.

Die AmadeusKasse versteht es dabei besonders gut, mit der Zeit zu gehen, ohne sich selbst zu verleugnen. Das bedeutet, sie ist lokal komplett lauffähig und kann deshalb weiterhin die “lokalen Vorzüge” bieten wie Schnittstellen zu Schankanlagen oder lokalen Netzwerken. Eine Fähigkeit, die viele Cloudkassen verlernt haben.

Gleichzeitig denkt die Kasse aber “voll vernetzt”. Deshalb sind alle Funktionen, die online besser funktionieren nach und nach in die Cloud gewandert, wie die zentrale Artikelverwaltung oder unsere Controlling-Zentrale. Damit ist Amadeus360 zu jedem Zeitpunkt von jedem Ort aus bedienbar – sobald eine Internetverbindung besteht.

Bei über 1 Million Konfigurationsmöglichkeiten finden wir bzw. unsere lokalen Fachhandelspartner immer das ideale Set-up für unsere Kunden, auch Dank der Vor-Ort-Betreuung.

Auch ganz wichtig: Wir können nicht “auch” Gastronomie – wir haben die Gastronomie in unserer DNA! Spezifische Feinheiten wie Rezept-Kalkulationen, Allergie-Angaben oder Schicht-Tauschbörsen sind bei uns genauso selbstverständlich wie den modernen Gastronomen davor zu schützen, zu viel “controllen” zu wollen. Auch das kommt vor, insbesondere im Zusammenhang mit der Warenwirtschaft.

Mit uns ist eine Effizienz-Steigerung um bis zu 50 % oder sogar 60 % möglich – je nachdem wie zuvor gearbeitet wurde. Ich denke, das spricht für sich! Und bedeutet: mehr Umsatz!

Kassensysteme müssen sicher sein – wie werden Sie diesem Anspruch gerecht?

Das ist zumindest für uns eine absolute Selbstverständlichkeit! Wir arbeiten freiwillig auf höchstem Bankstandard mit Servern in Deutschland, und natürlich sind alle unsere Amadeus-Tools ausfallsicher sowie GoBD-, KassenSichV- bzw. A-TRUST-konform.

Wir waren außerdem nicht nur die Ersten am deutschen Markt, die TSE angeboten haben, wir haben über unseren CEO Dr. Mirco Till auch an der Umsetzbarkeit der KassenSichV mitgewirkt und die Feldtests der Swissbit TSE geleitet.

Heute haben wir sowohl die Hardware- als auch Cloud-TSE von Swissbit im Programm und ergänzen dies bei Bedarf auch mit kompletter Projektbegleitung der TSE-Implementierung.

Wenn ich noch etwas ergänzen darf: unsere Verifikationssoftware AmadeusVerify ist deutschlandweit die einzige Software, mit der Techniker oder Technik-versierte Unternehmer vorab alle technischen Prüfschritte einer Kassennachschau bzw. Betriebsprüfung selbst durchführen (und bei Bedarf nachbessern) können. Wir liefern darüber hinaus auch die neue offizielle und verbindliche Prüfsoftware für alle Finanzverwaltungen Deutschlands zur Ermittlung von Kassenmanipulationen. Ich denke, ich kann daher mit Recht behaupten: Wenn wir nicht wissen, was an einer Kasse beanstandet werden könnte, weiß es niemand.

Welches sind Ihre wichtigsten Märkte nach Branchen?

Das lässt sich schnell beantworten: Die wichtigsten Branchen für unsere Kasse mit angeschlossener Unternehmenssteuerung sind die Gastronomie und die Hotellerie. Im Bereich Manipulationssicherung von Kassen sind wir offen für alle Branchen, die mit Kassen arbeiten – vorrangig vermutlich Gastronomie und Handel.

Hakt es aus Ihrer Sicht derzeit noch beim Thema „Technische Sicherheitseinrichtung (TSE)“?

Nach anderthalb Jahren intensiver Auseinandersetzung mit TSE bzw. Manipulationssicherung von Kassen ist meine ganz persönliche Meinung: die KassenSichV ist irgendwie mit dem falschen Fuß aufgestanden, ein bisschen durch die Gegend gestolpert und wird jetzt vor allem als Bürde wahrgenommen. Wir vernehmen teilweise eine regelrechte Blockade, sobald der Begriff TSE fällt, fast als säße man in einer Lernstandkontrolle in der Schule, und die richtige Antwort ist wie weggeblasen.

Dabei könnte man es auch von der positiven Seite sehen: Zum ersten Mal in der Finanzgeschichte Deutschlands ist genau festgelegt, was in einer Betriebsprüfung eingesehen wird, und es kommt noch besser: Unternehmer können das Ergebnis ihrer Betriebsprüfung zuvor schon selbst erproben. Wenn das mal keine gute Nachricht ist!

Deshalb: wer jetzt immer noch keine zertifizierte TSE im Einsatz hat, sollte sich sofort darum kümmern.

Wie wird sich der Deutsche Markt für Kassensysteme in den nächsten Jahren entwickeln? Wagen Sie eine Prognose?

Das ist tatsächlich die Gretchenfrage für alle Kassensystemanbieter, die jeder für sich beantworten muss. Deshalb kann ich hier auch nicht zu viel verraten. Aber ich denke, alle Anbieter sind sich einig, dass die Zukunft vernetzt ist. Noch mehr als wir es uns aktuell vorstellen können, werden alle Systeme und übrigens auch Endgeräte der Gäste zusammenwachsen. Wer weiß, vielleicht bezahlen wir eines Tages mit erfassten Kilometern auf unserer Fitnessuhr?

9. Juli 2021

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